17.03.06

Nach 65 Minuten landeten wir in Bangkok. Wir konnten die ewig lange Ostküste aus dem Flugzeug bewundern. Unsere Koffer kamen an etwa zehnter Stelle, draußen stand der Fahrer mit unserem Namensschild und schnell waren wir im Hotel. 36 Grad in Bangkok! Nach einer kurzen Erholung, Netti hatte inzwischen angerufen, machten wir einen Spaziergang. Abends ist in Hotelnähe doch eine Menge los. Die Obstgeschäfte hatten alle gelbe Mangos, d.h. wir können welche mitnehmen. In einer Apotheke kauften wir verschiedene Salben, die bisher für uns nützlich waren. Dann zeigte ich meinen Arm mit den Pickeln. Sie sagte: Eine Allergie, da hilft nur Abreisen. Wie gut das alles zusammenpasst!

Abendbrot haben wir im Hotel gegessen. Ein herrliches Buffet mit lauter Köstlichkeiten. Hilde schwelgte im „vernünftigen“ Angebot. Büffet und zwei Mangoshakes kosteten 925 Bt und hat uns leider wieder etliche zusätzliche Kalorien gebracht. Aber wir wollen es Morgen noch einmal wagen.

18.03.06

Nach einem Frühstück, das sich so wesentlich nicht von den vorherigen unterschied (bei einer riesigen Auswahl für chinesische Gaumen) fuhren wir zum Weekend Market. Der Fahrer setzte uns an einem uns unbekannten Eingang ab, sodass wir neue Teile des Marktes erkunden konnten. Nach drei Stunden waren wir vollkommen durch geschwitzt, aber zufrieden, wir hatten verschiedene Dinge eingekauft. Ich hatte die Visitenkarte des Hotels im gewechselten Hemd vergessen. Der Fahrer kannte unser Hotel natürlich nicht. Ich zeigte es ihm auf einer Bangkokkarte, aber das reichte nicht. Da rief er seine Zentrale an und drückte mir schließlich sein Handy in die Hand. Eastin-Hotel gibt es nicht. Ich dagegen meinte, ein Hotel mit vielleicht mehreren tausend Gästen müsste bekannt sein. Daraufhin buchstabierte ich den Namen und las aus der Karte die beiden Strassen ab, an deren Schnittpunkt unser Hotel liegt. Das brachte den Durchbruch und damit war das Problem gelöst.

Als wir nach fast vier Stunden ins Hotel kamen, hatten sich die Reinemachefrauen bedrohlich unserem Zimmer genähert. Wir schmetterten sie ab, indem wir auf dem Pult für alle Lebenslagen (Licht, Fernseher, Klimaanlage und eben mit dem Knopf „Nicht stören“) ihnen mitteilten: Wir wollen jetzt schlafen. Diese Technik hatte sich bis zu dem Personal des Hotels nicht rumgesprochen (übrigens schon vor fast drei Monaten nicht). Sie versuchten unsere Tür zu öffnen, was wegen der zwei Riegel nicht ging, uns aber weckte. Mehr noch, nach einer Stunde kamen zwei Anrufe, in denen gefragt wurde, wann das Reinemachekommando anrücken konnte. Einen Stern aberkennen? Übrigens scheinen die Touris reinste Rabauken zu sein. Unser Hotel ist das einzige, das wir kennen, das ein Deposit von 1000 Bt erhebt, um Getränke aus der Minibar und sonstige Schäden, die Hilde verursacht, abzudecken. Einen weiteren Stern aberkennen? Aber sonst ist alles i.O.

Bevor wir den zweiten Teil des Tages angingen, klärten wir unseren Transfer zum Flughafen und bedankten uns für die Organisation bei Rachanee Travel. Wir bleiben bis 15 Uhr im Zimmer und müssen dafür 800 Bt nachbezahlen, aber wir können in Ruhe einen Mittagsschlaf halten und dann erst die Sachen für den Rückflug teilweise anziehen. Danach tranken wir erst noch zwei Cappuccino im Coffee-Shop für 140 Bt. Dann suchten wir uns eine Taxe. Die Burschen hatten ihre Taxometer nicht eingeschaltet und fuhren auf Verhandlungsbasis. Das erste Angebot war 400 oder 500 Bt, der nächste wollte 350 Bt. Uns war klar, daß das maßlos überhöht ist. Einige wollte gerade ihren Dienst beenden, einem weiteren war der Weg zu weit, da er eine Fuhre zum Flughafen sicher hatte. Das nächste Angebot mit 200 Bt mußten wir annehmen, wenn wir nicht in der Hitze weiter umherirren wollten. Wir stellten dann fest, daß Peakzeit im Verkehr war, wir brauchten eine Stunde bis Chinatown.

Chinatown war wieder prachtvoll. Wir finden jedes Mal andere Gässchen mit Geschäften und Ständen. Hilde hat kräftig eingekauft. Uns fiel auf, daß ein Feiertag bevorstehen musste. Als sich ein junger Chinese mit fotografieren ließ (er rückte selber ins Bild), fragten wir ihn nach dem Grund. Es muß so etwas wie Totensonntag sein. Einmal im Jahr (Qingming-Fest um den 5. April) gedenkt man der toten Familienmitglieder. Dafür wird für jeden das Passende gekauft: Anzug, Hemden, Handy, Handy-Kreditkarten, Armbanduhren, Spielsachen, Kosmetika, Geld. Alles ist aus Pappe oder Papier, schön verpackt und wird wahrscheinlich in vergoldeten Pappkaminen verbrannt und so ins Totenreich nachgeschickt. Es war ein riesiges Angebot vorhanden und Chinesen mit Pappkaminen fielen in den Ladenstrassen auf. Stefan rief an und war in dem Trubel kaum zu verstehen. Die Rückfahrt mit Visitenkarte des Hotels ging mit mehrmaligen Studium derselben problemlos über die Runden zum Preis von 100 Bt, inklusive gutes Trinkgeld.

Dann kaufte ich Mangos vor dem Hotel. Vier für Zuhause und zwei für Morgen. An der Diskussion, dem Aussuchen und dem Einpacken nahm die ganze Familie teil. Dann gings wieder zum Buffet mit Mangoshake, wieder köstlich für 922 Bt. Im Restaurant rief Stefan noch einmal an. Jetzt war die Verständigung i.O. Nach dem wundervollen Tag sind wir erschöpft. Umgepackt wird erst morgen.

19.03.06

Um 15 Uhr sollen wir zum Flughafen abgeholt werden. Hilde wollte das Hotel nicht mehr verlassen und den Tag am Pool verbringen. Nach dem die Koffer gepackt waren, machte ich mich zu einer letzten Wanderung durch Bangkok bereit. Ich wollte den Erawan-Schrein besuchen, der etwa eine halbe Stunde von unserem Hotel entfernt war und letzte Aufnahmen von Bangkok machen. Am Schrein ist eine Tafel, die verkündet, dass 1955 ein Konteradmiral, spezialisiert in Astrologie, der Eigentümergesellschaft verkündete, dass die Grundsteinlegung zu einem ungünstigen Moment erfolgt sei. Das sollte korrigiert werden durch den Bau eines Schreins mit dem Abbild von Thao Maha Brahma und einem Geisterhäuschen auf dem Hotelgelände. Die Gesellschaft befolgte den Rat. Das Erawan-Hotel scheint ein gut gehendes Hotel zu sein und die Bangkoker und ihre Gäste haben einen Ort zum Vorbringen ihrer Wünsche und zu Danksagungen durch Gebete, Räucherstäbchen, Blumenopfer und bestellten Gesang und Tanz. Der rege Besucherverkehr zeigt, dass der Schrein ein beliebter Ort in Bangkok ist, der durch zwei S-Bahnstrecken und Fußgängerbrücken eingerahmt ist.

Um 15 Uhr fuhren wir zum Flughafen. Der Fahrer fragte uns, ob wir zum Internationalen Flughafen wollen, bei Ankunft am Flughafen nach der Fluglinie und setzte uns am Terminal 1 ab und verschwand wieder. Da wir unsere Fluglinie Gulf Air nicht fanden, ergab eine Nachfrage an der Auskunft Klarheit: Gulf Air fliegt ab Terminal 2. Das Terminal ist zufuß zu erreichen. Kleinigkeiten, aber ein Fahrer sollte instruiert sein.

Bei der Abfertigung wurde uns wegen Überbuchung der Maschine wie im Vorjahr vorgeschlagen über Maskat (Oman) zu fliegen. Das bedeutet zusätzlicher Start und zusätzliche Landung. Hilde protestierte und letztlich flogen wir über Bahrein. Dafür wurden wir bei beiden Teilflügen mit Plätzen in der Mitte des Flugzeugs bedacht. Wir flogen mit einem Airbus 340 bis Bahrein und mußten dann von 22 bis 2 Uhr dort warten.

20.03.06

Hildes Magen protestierte. Auf dem Weiterflug nach Frankfurt holte ich zweimal ein flüssiges Medikament von den Stewardessen, das Hildes Magen wieder auf Vordermann brachte. Gegen 6.45 Uhr waren wir in Frankfurt. Über den Bergen der malaysischen Halbinsel wackelte das Flugzeug, dann waren es angenehme Flüge.

In Frankfurt hatten wir wieder Schwierigkeiten mit dem Zug nach Berlin. Wir entschieden uns für einen Direktzug Frankfurt-Berlin, es gab aber keine Platzkarten mehr. Weil wir schließlich mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof fuhren, mußten wir unsere Koffer ganz schön durch die Gegend schleppen. Um 9.13 Uhr ging es mit dem ICE aus Basel von Frankfurt weiter. Es stiegen so viele Leute aus, dass es mit den Plätzen keine Schwierigkeiten gab. Hinter Kassel sahen wir den ersten Schnee. Dann erste Telefonate mit Netti und Stefan. Um 13.32 Uhr waren wir am Ostbahnhof und mit einer Taxe bald Zuhause. Zwischendurch haben wir ein erstes Resumé gezogen: Es war eine herrliche Reise.

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