3.1.06

Um kurz nach 10 Uhr begann unsere diesjährige Reise. Stefan brachte uns zum Ostbahnhof zum IC 107. Nach angenehmer Fahrt waren wir um 15.45 Uhr in Frankfurt. Kurz vor der Ankunft kam eine SMS von Jana. Nachdem ich die SMS textlich beantwortet hatte, konnte ich sie trotzdem nicht absetzen, Janas Adresse sollte falsch sein. Mit anderen Worten: Alle Jugendlichen im Zug setzten SMS ab, ich war erstmal gescheitert. Ich weiß schon warum mir SMS unsympathisch sind und ich lieber telefoniere. Die Fahrt zu unserem Hotel fand wie im Vorjahr mit dem Kommentar statt: Keine Ahnung wo in Walldorf das Hotel liegt, das ist ja 15 km weg und ich wohne schließlich in Frankfurt. Nach Walldorf kam er und dann konnten wir uns erinnern, wo das Albatros Airport Hotel lag.

Wir wollten wieder wie im Vorjahr in der Zigeunereiche essen, standen aber vor verschlossenen Türen: Urlaub bis 6.1., dafür wurde uns per Aushang „Fröhliche Weihnachten“ gewünscht. Wir mußten auf unser letztes „mitteleuropäisches“ Essen verzichten und kauften bei Tengelmann ein. Hat alles prima geschmeckt.

4.1.06

Um sieben Uhr klingelte das Handy. Dachten wir. Nach 45 Minuten stutzte ich, kontrollierte die Zeiten und siehe da: Mein Handy zeigte noch die Sommerzeit. Also eine Stunde zu früh aufgestanden. Nach einem guten Frühstück fuhren wir in gut 10 Minuten mit dem Shuttlebus des Hotels zum Flughafen. Unsere beiden Koffer hatten zusammen 46,3 kg. Das war der Wert, der gerade noch akzeptiert wird von Gulf Air. Um 10.20 Uhr war alles startklar, aber mit Enteisenung des Flugzeugs (dauerte fast 15 Minuten) gab es doch eine kleine Verzögerung. Wir flogen mit einem Airbus 340-300 Version B. Unsere Plätze waren schön in der Mitte, alle Fensterplätze waren vergeben. Die Beinfreiheit beim Sitzen war gut, der Service hatte unserer Meinung leicht nachgelassen. Alle Sitze waren mit Fernsehern ausgerüstet. Der Flug führte teilweise über den Irak (Mesopotamien und Flußdelta Euphrat und Tigris), damit war es die kürzeste Reise bisher in die Golfstaaten: 5.12 Std. Pünktlich landeten wir in Bahrain.

Auf dem Flugplatz fiel eine große Gruppe Pilger auf, weiß gekleidet. Auch Frauen in Weiß waren dabei. Eine Gruppe Frauen in Rosa hatte Taschen ihres Reiseveranstalters um, auf denen u.a.Hadj“ stand. Das waren also alles echten Mekka-Pilger. Zwischendurch tranken wir was und waren anschließend im Besitz von 750 Rd, denn wir hatten mit Euro bezahlt und das Rückgeld in Landeswährung erhalten. Hilde hatte inzwischen mit einer Araberin ein kleines Gespräch. Die Familie reiste mit ihren zwei Kindern wild durch die Gegend. Zu sehen waren Araberinnen in allen Varianten: Vollkommen unverschleiert (Gesprächspartnerin) bis zum tief verschleierten Frauen (1 cm Sehschlitz) aber dafür mit Fotohandy! Als unser Abflugtermin sich näherte blieben die Anzeigetafeln stumm. Schließlich erschien der Hinweis auf eine zweistündige Verspätung.

5.1.06

Um 0.20 Uhr ging es mit dem gleichen Flugzeugtyp los. Fernseher hingen nur an der Decke. Im ersten Teil der Reise wurden die Nerven einiger Passagiere mit beruhigender europäischer Musik besänftigt. Jetzt kamen entsprechende arabische Weisen zum Einsatz. Um zwei Uhr nachts kam unser Abendbrot, kurz vor der Landung gab es ein spärliches Frühstück. Alles dauerte 6.12 Std. Wir hatten diesmal Fensterplätze ganz am Ende des Flugzeuges und es wackelte häufig stark.

Die Formulare der vergangenen Einreisen hatten sich von zwei Seiten auf vier kleinere verändert und gaukelten weniger Fragen vor. Die Paßkontrolle war dafür wesentlich länger. 20 Minuten bewegte sich gar nichts. Ich konnte uns durch Befragen wichtiger Personen durch den Ausgang für Thais schleusen. Das ging aber nur, weil wir mit Gulf Air geflogen waren. Russen z.B. mit anderer Fluglinie wurden an dieser Stelle abgewiesen. Mit einer kleinen runden Kamera wurde noch unser Konterfei festgehalten. Zwischendurch habe ich Geld umgetauscht. Für 200 Euro erhielt ich 9626 Baht.

Im Besitz unserer Koffer suchten wir unsere Empfangsperson. Nichts! Dann riefen wir Herrn Zimmer per Handy an: Fahrer ist am Flughafen, ist gleich am angegebenen Platz. Nach 20 Minute mischte sich jemand von der Vereinigung der Reiseagenturen ein, brachte uns zum Schalter der Vereinigung und telefonierte auch: In fünf Minuten ist der Fahrer da. Nach 45 Minuten war er da, sagte „Sorry“, schob unseren Gepäckwagen vor die Tür zu den wartenden Autos und verschwand nach seinem Wagen. Draußen waren gute 30 Grad. Nach 15 Minute rollte er an und brachte uns durch den dichten Verkehr über eine Mautstraße ins Eastin Bangkok Hotel .

Das Eastin Bangkok Hotel ist ein riesiger Klotz, könnte vier Sterne haben. Wir landeten in Zimmer 2306. Wir blicken auf einen riesigen Balkon, der nicht betreten werden kann aus der 23. Etage auf Bangkok. Die Stadt hat sich bisher nur in einer riesigen Dunstglocke gezeigt. Wir lagen schon zum Ausruhen im Bett, da rief Herr Zimmer an und wir verabredeten uns zu Morgen 8 Uhr. Um 16.30 gingen wir ins Cafe, um einen Cappuccino zu trinken (175 Bt). Mit Stadtplan bewaffnet erkundeten wir die Gegend. Jede Menge Garküchen, Geschäfte für alle Thai-Angelegenheiten, Schneider, Frisöre. Nichts was für Touris interessant sein könnte. Um einen Nachtmarkt zu finden, muß man mit dem Taxi fahren.

Wir waren noch schön müde und gingen ins Hotel zurück. Zum Abendbrot aßen wir im Restaurant für 770 Bt. Besser wäre das Büffet für 348 Bt pro Person gewesen. Die Aussicht aus dem Restaurant geht über eine Schnellstraße auf drei dominierende Reklameschilder gewaltigen Ausmaßes, hinter denen das Hochhausmeer Bangkoks liegen muß.

6.1.06

Gut geschlafen, um 8 Uhr Herrn Zimmer d.J. getroffen. Alles besprochen, er hat unsere Flugkarten zum Schecken des Rückfluges. Danach gefrühstückt, das Obstangebot könnte besser sein, sonst i.O. Seit gestern planen wir heute ins neue Aquarium zu fahren: Siam Ocean World. In der unteren Eingangshalle sagte man uns: Für 300 Baht fahren wir euch hin. Der Tuk Tuk-Fahrer sagte: Für 100 Bt, war Hilde aber zu unbequem. Der Taxifahrer sagte: 50 Bt mit „Auflagen“. Um seine Benzinkosten zu minimieren, bittet er uns, kurz in eine Edelsteinverkaufsschau zu gehen. Noch besser wäre es, wir würden etwas kaufen, das sei aber nicht notwendig. Natürlich fanden wir einen passenden Ring: Smaragd mit Diamanten umkränzt. Die 880000 Baht hatten wir grade nicht dabei. Am hinteren Fenster des Taxi klebte ein Aufkleber: I like Farangs (Ich liebe Ausländer). An einer Ecke setzte er uns aus und meinte: Nur noch über den Damm gehen und durch den ersten Einkaufstempel.

Im ersten Einkaufstempel kaufte ich eine neue SIM-Karte. Wir landeten durch Zufall bei DTAC. Die Karte war wesentlich billiger als im Vorjahr: 200 Bt bei 50 Bt Guthaben. Dafür hatte er Karten zum Aufladen nur für 50 oder 90 Bt. Karten für 400 Bt solle ich bei 7Eleven kaufen. Nach Stärkung mit Eiskaffee und mindestens sechsmal Nachfragen fanden wir den Eingang in die Unterwasserwelt. Es hat uns beiden gut gefallen, was bei einem Eintrittspreis von 900 Bt für beide auch gewährleistet sein sollte. Das Video ist sehr gut geworden, die Fotos nicht. Hilde dreht zu viel an den Rädchen des neuen Apparats rum. Meine Versuche waren nicht besser (hat die ~10cm dicke Scheibe die Unschärfe hervorgerufen?). Für 100 Bt fuhren wir wieder ins Hotel.

Dann besorgte ich eine Karte für 400 Bt und wollte sie selber installieren. Das habe ich bei der Mobilfunkfirma des vorigen Jahres perfekt beherrscht. Diesmal scheiterte ich. Also wieder anziehen und runter zum Empfang. Ein Mann scheiterte nach einigen Versuchen und holte sich Rat bei einer Dame. Erst die Dritte konnte das Handy aufladen und wir konnten nach Deutschland anrufen und die neue Nummer übermitteln.

Nach dem Schlafen wollten wir zum Nachtmarkt. Der Taxifahrer macht uns darauf aufmerksam, das dort das Geschäft erst um 20 Uhr beginnt. Vorher würde er uns in ein gutes Seafood Restaurant bringen. Wir lehnten dankend ab und wollten nun in das uns vom Vorjahr bekannte Gebiet an der Nana-Station. Dafür war ein anderer Taxi-Fahrer zuständig, der 150 Bt verlangte, wir willigten aber nur für 100 Bt ein. An der Nana-Station war alles unverändert. In einer Seitenstraße leuchtete das Swiss Park Hotel und auf der Sukhumvit Rd. wird fleißig weiter gebaut. Hilde deckte mich mit verschiedenen Hemden ein. Noch einmal 100 Euro umgetauscht. Am Flughafen ist der Umtauschkurs am besten. Ich erhielt nur 4785 Bt.

Die Rückfahrt gestaltete sich schwierig. Wir hatten alles bei: Visitenkarte des Hotels mit kleinem Stadtplan der Umgebung und eine Stadtkarte mit den entsprechenden Markierungen. Alles umsonst. Wir kurvten immer weitläufig um unser Hotel. Der Fahrer wurde immer schweigsamer und sein Taxi immer schneller. Im dichten Verkehr mußten wir an manchen Kreuzungen über sieben Minuten warten. Das gab die Gelegenheit alle Materialien erneut zu studieren. Draußen waren 32 Grad. Schließlich fragte er einen Wachmann eines anderen Hotels, der ihm nach dem Studium der Unterlagen den richtigen Weg weisen konnte. Hier fehlt ganz klar UPS. Oder Galileo sollte mal schon für Bangkok planen, welch ein Absatzmarkt mit Produktionsmöglichkeiten!

Hilde hatte beschlossen: Wir essen im Restaurant, es ist wieder ein Büffet angerichtet. Für 847 Bt haben wir hervorragend gespeist. Kein Vergleich zum Essen ala carte von gestern. Jetzt habe ich wie ein Wilder Tagebuch geschrieben. Hilde weigert sich, es zu lesen. In ihrem Alter soll ich gefälligst vorlesen. Ich werde ihren Namen auf der Homepage in Klammern setzen oder streichen. Jetzt gehen wir schlafen, das Internet muß warten.

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