9.1.05

Kurz nach 10 Uhr fuhr uns Stefan zum Ostbahnhof und wir fuhren bequem (dank Platzkarte) und pünktlich mit dem ICE109 nach Frankfurt. Nach einer kurzen Taxifahrt waren wir im Albatros Airport Hotel in Walldorf (gebucht im Internet) angekommen. Der Taxifahrer musste die Strasse durch mich im Straßenatlas suchen. Abends waren wir in der Zigeunereiche und Hilde bestellte sich mit Genuß letztmalig für längere Zeit Wiener Schnitzel.

10.1.05

Nach einem opulenten Frühstück ohne Fruchtsaft und Joghurt wurden wir mit einem Hotel-Shuttle zum Flughafen gebracht (auch inklusive). Unsere Gepäckmassen passierten ohne Aufpreis und Verluste alle Kontrollen. Vor einem Jahr hatte ich unser Necessaire und meine von den Eltern ererbte Nagelzange im Handgepäck und damit verloren. Die Rückfrage ergab damals: Ich hätte damit Kabel durchschneiden können. Wir haben bei Emirates Airlines dafür mit soliden Metallbesteck gegessen. Diesmal waren wir also lernfähig und verstauten alles in den Koffern. Nach allen Kontrollen trafen wir Gudrun und Manfred, die mit einem Nachtzug angereist waren. Wir hatten Plätze am Fenster vor einer Wand, die wir auf Bitten der Stewardessen an ein gemischtes Ehepaar mit Baby abtraten und dann schön in der Mitte in einer Viererreihe saßen, aber wieder vor der Wand. Vor unseren alten Plätzen konnte man eine Babywiege an der Wand befestigen. Hilde war sauer. Ein junges Paar auf der anderen Flugzeugseite war nicht bereit ihre Plätze zu opfern. Oma und Opa kann man dann schon bitten, die verstehen das Problem.

Die Verpflegung war ganz gut, der Flug im wesentlichen ruhig und wurde pünktlich abgewickelt. Im Flugzeug war es sehr warm. Nach guten fünf Stauden waren wir in Bahrain. Im Flughafen pulsierte das Leben der ganzen Region. Viele Arbeitskräfte aus den umliegenden Ländern verdienen ihre Talerchen in den Emiraten. Verschleierte Frauen waren immer wieder zu sehen.

11.01.05

Unser Aufenthalt in Bahrain zog sich wegen einer Verspätung auf gut fünf Stunden hin. Um 1.25 Uhr ging es los. Im Rumpf rumorte es kräftig, als wenn Kisten gestapelt werden. Das Licht ging in den ersten Minuten ständig an und aus. In Bahrain regnete es stark! Beim Durchstoßen der Wolkenschicht wackelte unser Flugzeug kräftig. Ein Verrückter oder Kranker stieß laute Schreie aus. Das war die richtige Flugatmosphäre für Hilde. Nach einer guten halben Stunden flog die Maschine ruhig dahin, nur der Kranke ließ alle im Zweiminutentakt zusammenfahren. Aber man gewöhnte sich dran, irgendwann schlief auch er ein.

Gegen 11.30 Uhr landeten wir wohlbehalten in Bangkok, der Transfer zum Hotel klappte wunderbar. Unsere Gruppe war auf sechs Personen angewachsen. Alle wollen nach dem Bangkokaufenthalt ins Bangburd Resort in Bang Saphan.

Nachdem wir ausgiebig geschlafen hatten, trafen wir uns mit Schiemanns zu einem kleinen Spaziergang und zum Abendessen. Der große freie Platz neben dem Hotel war gesäubert wurden und an der Strasse steht schon ein großes Gebäude, offensichtlich Eigentumswohnungen an der Sukhumvitstrasse. Wir mußten uns ein neues Restaurant suchen. In einem Robinson-Kaufhaus fand ich eine Telefonabteilung. Die junge Verkäuferin stellte fest, daß unsere SIM-Karte vom Vorjahr noch bis zum 24.1.05 gültig ist. Damit haben wir nach dem Aufladen mit 600 Baht wieder die gleiche thailändische Handynummer.

Gleich neben unserem Hotel fanden wir ein Restaurant mit viel frischer Luft. Wir haben gut gegessen und Bier getrunken bei Lifemusik (drei Elektrogitarrenspieler). Im Hotel haben wir ohne Klimaanlage mit offenen Fenster geschlafen. Drinnen und draußen waren 25 Grad.

12.1.05

Nach einem guten Frühstück haben wir uns an den Pool zurückgezogen. Ich wollte am Laptop Tagebuch schreiben, aber es war zu hell. Wir haben erstmalig bei Sonnenschein in diesem Jahr in einem Pool gebadet. Kurz vor 12 Uhr haben wir einen kurzen Einkaufsbummel gemacht: Thailändisches Geschirr (zwei Teller, zwei Becher), Joghurt-Produkte. Dann wieder Mittagsschlaf. Um 17.15 Uhr haben wir uns im Foyer getroffen, um auf dem Chao Phraya Fluß auf einer Reisbarke mit dem schönen Namen Wan Fah zu essen. Hilde hatte sich geopfert und auch Sea Food bestellt, während die anderen Thai Food (sollte nicht so scharf sein). Dann kullerten aber doch die Tränen, während wir mit unseren Sea Food gut zu recht kamen. Hilde verzichte auf die Krabbe, die Muscheln und zwei Tiger Prawns und aß nur den Fisch. Ich hatte also viel zu tun. Es schmeckte prächtig. Dazu die beleuchteten Ufer des Flusses. Nach dem Essen wurden wir mit klassischer Thai-Musik und Thai-Tanz unterhalten. Es entstanden die ersten Bilder von Hildes Hand auf dieser Reise und ich haben gefilmt.

Die offenen Fenster haben Wirkung gezeigt. Ich hatte in der Nacht schon Summen an meinen Ohren gehört und wurde von Hilde für verrückt erklärt. Meine Beine sahen aus, als ob sie mit einer Schrotflinte beschossen wurden. Einziger Vorteil: Nicht alle roten Stellen juckten. Nun blieb das Fenster geschlossen.

13.1.05

Um 9.00 Uhr ging es zur modifizierten Stadtrundfahrt. Zuerst mit dem Boot durch die Klongs, dann zum Goldenen Berg und abschließend in den Marmor-Tempel. Natürlich durfte der Besuch einer Verkaufstelle der einheimischen Edelstein (die besten der Welt) nicht fehlen. Der Goldenen Berg war mal Richtstätte und der Platz, wo die Gerichteten und Armen den Geiern und Hunden überlassen wurden (Einsparung der Verbrennung, um 1900). Das daneben liegende Kloster war davor die Verbrennungsstätte der Könige und Adligen (um 1782). Inzwischen ist ein 76 m hoher künstlicher Berg entstanden, der oben von einem Tempel gekrönt ist und einen herrlichen Ausblick auf Bangkok bietet. Der Ort des Grauens ist in Vergessenheit geraten und es ist jetzt ein beliebter Treffpunkt. Der krönende Gold-Chedi enthält eine indische Buddha-Statue, die so stark mit Gold-Folie beklebt (verehrt) war, daß ihre Konturen kaum noch sichtbar waren. Ein Ort mit wechselvoller Geschichte.

Der Marmortempel ist eines der neueren Bauwerke (um 1899) im Thai-Stil. Der Halbbruder des Königs studierte in Italien Architektur und war der Bauleiter. Er verband italienische Leichtigkeit und Toskana-Marmor mit dem Thai-Stil. Unsere Führerin (übrigens Schwester von Machandels) konnte ich auch überraschen. Ich fand auf einer Uhr in der Nähe der Buddha-Statue die Aufschrift „Made in Germany“. Im Wandelgang um den mit Marmorplatten ausgelegten quadratischen Hof werden 53 Buddha-Statuen präsentiert, die die Kunstentwicklung der buddhistischen Religion im gesamten buddhistischen Raum (Ceylon bis Japan) zeigen.

Im Edelstein-Paradies, bewacht durch mit Maschinenpistolen bewehrten Polizisten, ließ sich Hilde einen Anhänger mit einem Saphir zeigen: 2600 Euro. Er hätte zu ihrem Ring gepasst. Meine Visakarte wurde ganz krumm und paßte leider nicht in den Abrechnungsautomaten.

Am Nachmittag wurden die ersten Hemden gekauft und eine Uhr mit neuer Batterie versehen. Gegessen haben wir mit Schiemanns wieder im Restaurant des ersten Abends. Morgen wollen wir Bangkok um 9.30 Uhr mit dem Auto verlassen. Familie Fricke aus Lübeck fährt mit der Bahn, wir nehmen ihre Koffer mit.

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